Großstädte sind zu teuer für Niedrigverdiener
Eine von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung durchgeführte Studie untersuchte, in welchem Verhältnis die lokalen Lebenshaltungskosten in Großstädten (Miete und Heizkosten) zum Verdienst von Arbeitnehmern stehen, die einer Vollzeitbeschäftigung (37,7 Stunden) auf Mindestlohnbasis nachgehen.
Das Ergebnis: Der Mindestlohn reicht oft nicht, um in Großstädten ohne zusätzliche Leistungen vom Staat zu leben. In 15 von 20 untersuchten Städten wäre ein Mindestverdienst von 9,50 Euro vonnöten. Die fünf teuersten Städte und der theoretisch dort benötigte Mindestlohn sind laut der Studie:
- München (12,77 Euro)
- Köln (11,20 Euro)
- Bonn (10,84 Euro)
- Frankfurt am Main (10,80 Euro)
- Hamburg (10,56 Euro)
Von den 20 untersuchten Großstädten bietet Leipzig mit einem benötigten Minimum von 8,48 Euro als einzige ein Preisniveau, das sich mit dem derzeitigen Mindestlohn stemmen lässt.
Mindestlohn reicht nicht zum Leben in Großstädten – was nun?
Dennoch: Der Mindestlohn reicht nicht aus in Großstädten. Die Forscher schlagen daher neben einer allgemeinen Erhöhung des Mindestlohnniveaus auch vor, örtliche Zuschläge für besonders teure Städte einzuführen. Auf diese Weise könnte solchen lokalen Schwierigkeiten entgegengewirkt werden.
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