Woher die Erkenntnisse stammen
Besonders auffällig: Viele gaben an, dass betroffene Arbeitgeber den Mindestlohn teilweise dauerhaft unterschritten. Die wichtigsten Ergebnisse im Einzelnen:
- im Jahr 2016 wurden geschätzt 2,2 Millionen Arbeitnehmern ein eigentlich zustehender Mindestlohn nicht ausbezahlt
- Ostdeutsche leiden häufiger unter solch niedriger Bezahlung als Westdeutsche und Frauen häufiger als Männer
- durchschnittlich kam es zu einem Lohnausfall von 251 Euro im Monat – in der Gänze ergibt das 6,5 Milliarden Euro Bruttolohnausfall
- die so fehlenden Sozialversicherungseinnahmen belaufen sich auf etwa 2,8 Milliarden Euro
- auch branchenspezifisch wurde der geltende Mindestlohn häufig unterschritten, was zu einem weiteren Defizit von etwa 300 Millionen Euro führt
So zusammengerechnet ergibt sich ein Defizit von etwa 10 Milliarden Euro.
Wie die Zahlungen umgangen werden
Im praktischen Alltag ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, beim Lohn zu tricksen: Allen voran durch unbezahlte Überstunden. Entweder ergeben sich diese daraus, dass für bestimmte Aufgaben von vorherein zu wenig Zeit eingeräumt wird, zum anderen laufen eigentliche Vollzeitstellen mitunter als Teilzeitstellen. Auch fehlende Betriebsräte oder schlichtweg Angst vor dem Verlust des Jobs spielen hier eine Rolle.
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