Eine aktuelle DAK-Studie deckt auf, dass sich in den letzten 20 Jahren die Zahl der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen von Arbeitnehmern mehr als verdreifacht hat. Im Jahr 2017 wurde dabei der Höchststand erreicht. Im darauffolgenden Jahr ging die Anzahl zwar wieder leicht zurück, bleibt dennoch hoch.
Studie: Fehltage wegen psychischer Erkrankungen von Arbeitnehmern

Die Studie bezieht sich nur auf Arbeitnehmer, die bei der DAK versichert sind. Da es sich dabei immerhin um mehr als fünf Millionen Menschen handelt, hat sie dennoch eine gewisse Aussagekraft. 2017 fiel gemäß Studie jeder Versicherte im Durchschnitt 2,5 Tage aufgrund von Problemen mit der Psyche aus.
Folgende Diagnosen haben laut Studie zu den meisten Fehltagen wegen psychischer Erkrankungen geführt:
- Depression
- Anpassungsstörungen
- Neurotische Störungen
- Angststörungen
Interessant: Die Diagnose „Burn-Out“, welche häufig als Modekrankheit dargestellt wird, hat laut Studie seit 2012 an Bedeutung verloren und spielt für Fehltage wegen psychischer Erkrankungen kaum eine Rolle.
Worin liegt die Zunahme der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen begründet?

Mit der Veröffentlichung einer solchen Studie, beginnt auch immer die Ursachenforschung. Ein Grund für die Zunahme der Krankschreibungen wegen psychischer Probleme liegt darin, dass heute mit diesem Thema offener umgegangen wird und viele Menschen keine Angst mehr haben, mit dem behandelnden Arzt über Erkrankungen, welche die Psyche betreffen, zu reden.
Jutta Krellmann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, erklärte gegenüber der Deutschen-Presse-Agentur, worin der Anstieg der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen ihrer Meinung nach begründet liegt:
Arbeitsstress macht krank. Viele Beschäftigte können ein trauriges Lied davon singen. Das darf nicht heruntergespielt werden[.]
Im Zuge dieser Aussage fordert die Politikerin einen besseren Schutz für Betriebsräte und sieht die Notwendigkeit zur Einführung einer Anti-Stress-Verordnung am Arbeitsplatz. Zudem sollten Kellermann zufolge, flächendeckende Arbeitsschutzkontrollen eingeführt werden.
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