Key Facts
- Das Kündigungsschreiben muss analog und händisch unterschrieben sein. Eine digitale Möglichkeit gibt es nicht.
- Bleiben Sie im Kündigungsschreiben bei den Fakten und beachten Sie die erforderlichen Fristen.
- Sie sollten eine Empfangsbestätigung zu verlangen. Verschicken Sie das Kündigungsschreiben per Post, empfiehlt sich das Einschreiben.
Wie formuliere ich als Arbeitnehmer ein Kündigungsschreiben richtig?

Inhalt
Wenn Sie Ihren Job vorzeitig verlassen möchten, müssen Sie in der Regel eine Kündigung schreiben. Grundsätzlich gilt: Halten Sie sich kurz und bleiben Sie bei den Fakten. Das Dokument sollte vor allen Dingen rechtssicher sein. Begründungen für Ihren Abschied können Sie bei geeigneter Gelegenheit persönlich kommunizieren – in das Kündigungsschreiben gehören Sie jedoch nicht.
Damit Ihre Kündigung gültig ist, müssen Sie folgende Kriterien beachten:
- Einhalten der Kündigungsfristen
- analoge Form
- richtiger Ansprechpartner
- Unterschrift des Kündigenden
Es macht in der Regel keinen Unterschied, welche Tätigkeit Sie ausüben bzw. verlassen wollen. Das Kündigungsschreiben für einen Minijob muss denselben Anforderungen genügen wie für eine Teilzeit- oder Vollzeitstelle.
Sie müssen die Kündigungsfristen einhalten
Es gelten gesetzliche Kündigungsfristen, die vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber eingehalten werden müssen. Während sich Ihr Chef bei einer Kündigung nach der Betriebszugehörigkeit richten muss, haben Sie es als Mitarbeiter einfacher.
Sie sind grundsätzlich dazu verpflichtet, Ihren Abschied spätestens vier Wochen im Voraus durch die Übergabe des Kündigungsschreiben bekannt zu machen. Sie können entweder zum 15. oder zum Ende des Kalendermonats kündigen.
Die einzige Ausnahme ist eine Kündigung in der Probezeit. Hier gilt eine verkürzte Frist von zwei Wochen, damit Sie sich bei Bedarf schneller umentscheiden können. Das ändert allerdings nichts an der Form Ihres Abschied oder am Kündigungsschreiben in der Probezeit. Eine spezielle Vorlage oder besondere Anforderungen existieren nicht.
Seien Sie in Ihrem Kündigungsschreiben eindeutig. Stellen Sie klar, zu welchem Datum Sie kündigen. Dadurch können Sie Missverständnisse vermeiden.
Nur ein analoges und signiertes Kündigungsschreiben an den richtigen Ansprechpartner ist gültig
§ 623 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) regelt die Form des Kündigungsschreibens:
Die Beendigung von Arbeitsverhältnissen durch Kündigung oder Auflösungsvertrag bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der Schriftform; die elektronische Form ist ausgeschlossen.
Dementsprechend ist es nicht möglich, eine einfache Mail mit einem Kündigungsschreiben als PDF zu schicken. Auch eine Messenger-Nachricht ist unzulässig. Darüber hinaus besitzt auch eine mündliche Kündigung keine Wirksamkeit. Einzig erlaubt ist das Blatt Papier.
Des Weiteren muss das Kündigungsschreiben von Ihnen signiert werden. Ansonsten ist es ungültig und Ihr Arbeitsverhältnis besteht weiterhin fort.
Ihr Kündigungsschreiben muss zudem an den richtigen Ansprechpartner adressiert sein. Das ist in den meisten Fällen die Personalabteilung oder bei kleineren Unternehmen die Geschäftsführung. Ihren direkten Vorgesetzten sollten Sie selbstverständlich auch über das Ende der Zusammenarbeit informieren, doch für die Entgegennahme der schriftlichen Kündigung ist er in der Regel nicht zuständig.
Empfehlung: Bitten Sie direkt in Ihrem Kündigungsschreiben um ein qualifiziertes Arbeitszeugnis. Dadurch schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Gleichzeitig besitzen Sie so einen Beleg dafür, dass Sie Ihrem Arbeitgeber den Wunsch nach einem Zeugnis kommuniziert haben.
Kündigungsschreiben per Post: So geht’s richtig
Nicht immer ist es möglich, die Kündigung vom Arbeitsvertrag persönlich zur Vorlage zu bringen. Sollten Sie aufgrund von Krankheit oder anderen Umständen verhindert sein, können Sie das Dokument auch per Post schicken.
Hierbei empfiehlt sich das Einschreiben. Dadurch muss Ihr Arbeitgeber beim Empfang bestätigen, dass er die Kündigung tatsächlich erhalten hat. Darüber hinaus können Sie beim Einschreiben auch die Option der Rückantwort wählen. So werden Sie über den Eingang Ihres Briefs von der Post informiert.
Wichtig: Auch wenn Sie persönlich auf Arbeit das Kündigungsschreiben überreichen, sollten Sie eine Empfangsbestätigung verlangen. Auf diese Weise können Sie sicher nachweisen, dass Sie das Dokument zum entsprechenden Zeitpunkt überreicht haben.
Kündigungsschreiben: Vorlage für Arbeitnehmer
Hier stellen wir Ihnen eine Vorlage für Ihre Kündigung vom Arbeitsvertrag als Word- und PDF-Datei zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass es sich um ein allgemeines Dokument handelt, dass ggf. abhängig vom Einzelfall angepasst werden muss. Darüber hinaus erhebt das Formular keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit.
Wenn Sie zur Kündigung als Arbeitnehmer sowie zum Muster spezifisch Fragen haben, empfehlen wir Ihnen, einen Fachanwalt für Arbeitsrecht zu kontaktieren.
[Ihr Vorname, Ihr Nachname]
[Ihre Straße und Hausnummer]
[Ihre Postleitzahl und Ihr Wohnort]
[Name des Unternehmens]
[Name des Ansprechpartners, z.B. der Geschäftsführung oder der Personalabteilung]
[Straße und Hausnummer des Unternehmens]
[Postleitzahl und Ort des Unternehmens]
[Ort], den [Datum]
Betreff: Kündigung meines Arbeitsvertrages
Sehr geehrte/r Frau/Herr [Nachname des Ansprechpartners],
hiermit kündige ich mein Arbeitsverhältnis, das am [Datum des Beginns Ihres Arbeitsverhältnisses] begonnen hat, fristgerecht und ordentlich zum nächstmöglichen Termin.
Unter Berücksichtigung der vertraglich oder gesetzlich geltenden Kündigungsfrist ist dies der [Datum des Kündigungsendes].
Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit und die Möglichkeit, die ich in Ihrem Unternehmen hatte, meine Fähigkeiten einzusetzen.
Ich bitte Sie, mir eine schriftliche Kündigungsbestätigung auszustellen und mir ein qualifiziertes Arbeitszeugnis auszustellen, das meine Tätigkeit und mein Verhalten beschreibt.
Für die Zukunft wünsche ich Ihnen und Ihrem Unternehmen alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
[Ihre eigenhändige Unterschrift]
[Ihr Vorname, Ihr Nachname]
Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei nur um ein Muster handelt. Übernehmen Sie dieses daher nicht unverändert.
Kündigungsschreiben als Muster (.doc)
Kündigungsschreiben als Muster (.pdf)
Das muss im Kündigungsschreiben vom Arbeitgeber enthalten sein
Als Arbeitgeber müssen Sie bei einer Kündigung mehr beachten als Ihre Mitarbeiter. Vieles richtet sich danach, aus welchem Grund Sie jemanden entlassen. So müssen Sie z. B. bei einer fristlosen Kündigung nicht auf die gesetzlichen Kündigungsfristen Rücksicht nehmen, die sich im Regelfall nach der Betriebszugehörigkeit richten.
Beim Kündigungsschreiben sollte der Arbeitgeber neben den bereits besprochenen Formvorschriften darauf hinweisen, dass der Mitarbeiter sich bei der Agentur für Arbeit als arbeitssuchend zu melden hat. Tut der ehemalige Angestellte dies nicht, können die Leistungen während seiner Arbeitslosigkeit gekürzt werden.
Bei einer ordentlichen Kündigung sind Sie als Arbeitgeber nicht verpflichtet, einen Kündigungsgrund anzugeben. Auf Nachfrage des Arbeitnehmers müssen Sie Ihre Entscheidung aber schriftlich darlegen und rechtfertigen können.
Im Fall einer außerordentlichen, also fristlosen Kündigung verhält es sich anders. Hier müssen Sie im Kündigungsschreiben eine Begründung für die Entlassung liefern, ansonsten ist sie unzulässig.
FAQ: Kündigungsschreiben
Bei der schriftlichen Kündigung sollten Sie als Arbeitnehmer den Zeitpunkt angeben, zu dem Sie aufhören wollen. Außerdem sollte das Dokument an den richtigen Ansprechpartner gerichtet und signiert sein. Darüber hinaus empfiehlt sich die Bitte um die Ausstellung eines qualifizierten Arbeitszeugnisses.
Sie füllen die Lücken im Formular mit den für Sie zutreffenden Daten aus. Achten Sie außerdem darauf, dass Dokument zu signieren. An dieser Stelle finden Sie für Ihre Kündigung vom Arbeitsvertrag eine PDF- und eine Word-Datei, die Sie als Vorlage nutzen können.
Bei der ordentlichen Kündigung sollten Sie neben dem Zeitpunkt, zu dem die Kündigung wirksam wird, auch einen Hinweis auf die Meldepflicht Ihres Mitarbeiters bei der Agentur für Arbeit einbauen. Sollte Ihr Angestellter sich beim Amt nicht als arbeitsuchend melden, können ihm Leistungen gekürzt werden.
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