Zu Beginn des Junis 2023 wurde in Spanien der Menstruationsurlaub eingeführt. Arbeitnehmerinnen können sich fortan während der Periode ein ärztliches Attest ausstellen lassen und müssen dann bei starken Regelbeschwerden nicht arbeiten. Der Lohn wird in diesem Zeitraum vom Staat übernommen. In Deutschland wurde die Idee, einen Menstruationsurlaub einzuführen, im März dieses Jahres von der Partei „DIE LINKE“ angestoßen. Allerdings ist nicht damit zu rechnen, dass ein solches Modell zeitnah eingeführt werden könnte.
Menstruationsurlaub: In diesen Ländern ist das möglich
Einige Frauen leiden besonders stark an den Folgen ihrer monatlichen Periode: Starke Krämpfe, Kopf- und Rückenschmerzen sind dabei nur einige der klassischen Symptome. Da die Regel auch an Arbeitstagen auftritt, können Frauen in einigen Ländern einen sogenannten „Menstruationsurlaub“ nehmen.
Nachfolgend wollen wir Ihnen einige Länder nennen, welche es Frauen ermöglichen, während der Menstruation die Arbeit bei starken Beschwerden ruhen zu lassen:
- Menstruationsurlaub in Spanien: In Spanien wurde zum 1. Juni 2023 der Menstruationsurlaub eingeführt. Es handelt sich dabei aber nicht um einen Urlaub im herkömmlichen Sinne. Um freie Tage aufgrund der Menstruation erhalten zu können, müssen sich Frauen, die unter starken Regelschmerzen leiden, ein ärztliches Attest ausstellen lassen. Liegt dieses vor, sind sie so lange von der Arbeit freigestellt, wie die starken Schmerzen anhalten. Den Lohn zahlt in diesem Zeitraum der Staat. Zuvor war es für weibliche Arbeitnehmer nicht möglich, sich aufgrund der Menstruation krankzumelden und weiterhin Lohn zu erhalten. In Spanien gibt es nämlich keinen gesetzlichen Anspruch auf Lohnfortzahlung vom ersten Krankheitstag an.
- Menstruationsurlaub in Japan: Bereits seit 1947 dürfen Frauen pro Monat einen Tag bezahlten oder unbezahlten Urlaub nehmen, wenn Sie an den Folgen ihrer Regel leiden. Die Unternehmen sind allerdings gesetzlich nicht dazu verpflichtet, einen bezahlten Urlaubstag zu gewähren.
- Menstruationsurlaub in Südkorea: In Südkorea ist der Anspruch auf Menstruationsurlaub für weibliche Arbeitnehmer gesetzlich verankert. Wenn Frauen diesen nicht in Anspruch nehmen, wird ihnen sogar eine zusätzliche Bezahlung zugesichert.
Sonderurlaub wegen der Menstruation in Deutschland?
Einen Urlaub wegen der Menstruation gib es in Deutschland aktuell nicht. Einen Vorstoß in diese Richtung gab es zuletzt von der Partei „DIE LINKE“ zum Frauentag im März. Gegenüber t-online äußerte sich Linken-Co-Chef Martin Schirdewan seinerzeit diesbezüglich folgendermaßen:
Wir fordern in Deutschland die Einführung eines Menstruationsurlaubs, um die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz zu fördern[.]
Die Partei hatte zwei freie Tage pro Monat gefordert, ohne dass dafür ein ärztliches Attest notwendig sei. Konkret wurden diese Pläne bislang nicht. Ein Gesetzentwurf oder Ähnliches liegt aktuell nicht vor. Das bedeutet allerdings nicht, dass Frauen, die unter starken Regelschmerzen leiden, unbedingt arbeiten müssen.
Arbeitnehmer können sich in Deutschland krankmelden, wenn sie körperlich nicht dazu in der Lage sind, ihrer Tätigkeit nachzugehen. Anders als beispielsweise in Spanien, gibt es hierzulande ab dem ersten Tag der Krankmeldung eine Lohnfortzahlung.
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