Key Facts
- In Deutschland gibt es unterschiedliche Gesetze aus dem Arbeitsrecht, die dafür sorgen, dass gute, menschengerechte Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmer herrschen.
- Beispiele für schlechte Arbeitsbedingungen gibt es häufig aus Ländern, in welchem der Arbeitsschutz nicht durch Gesetze und Verordnungen gewährleistet ist und Arbeitnehmer systematisch ausgebeutet werden.
- Inhumane Arbeitsbedingungen liegen zum Beispiel vor, wenn der Arbeitsschutz nicht gewährleistet wird oder der Arbeitnehmer regelmäßig die gesetzlich vorgeschriebene tägliche Höchstarbeitszeit überschreitet.
Gute Arbeitsbedingungen sind von großer Bedeutung für Arbeitnehmer

Inhalt
Fachkräftemangel, viele unbesetzte Stellen, ein wirtschaftlicher Rückgang – all diese Schlagzeilen gibt es in regelmäßigen Abständen in den Medien. Arbeitgeber stehen vor der Frage, wie Sie potenzielle Mitarbeiter für ihr Unternehmen gewinnen können.
Ein wichtiger Faktor sind dabei die Arbeitsbedingungen. In der EU und insbesondere in Deutschland gelten diese als gut. Es gibt diverse Gesetze, welche Arbeitnehmern den Rücken stärken. Diese beziehen sich vor allem auf objektive Arbeitsbedingungen wie zum Beispiel die Sicherheit am Arbeitsplatz oder den Anspruch auf Mindestlohn.
Daneben rücken allerdings auch immer mehr Fragen zu subjektiven Arbeitsbedingungen in den Fokus. Arbeitnehmer interessieren sich heute sehr dafür, wie sie ihre Tätigkeit und das Privatleben gut unter einen Hut bekommen können.
Unternehmen können hier bei Bewerbern häufig mit den folgenden Aspekten punkten:
- Flexible Arbeitszeiten für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Möglichkeit zur Arbeit aus dem Home Office
- Anzahl der Urlaubstage, die über den gesetzlichen Anspruch hinausgehen
- Angebot von Urlaubs- oder Weihnachtsgeld
- Förderung der Altersvorsorge durch den Arbeitgeber
- Angebote für Fort- und Weiterbildungen
Wichtig: Bei guten Arbeitsbedingungen ist die Motivation der Mitarbeiter in aller Regel deutlich höher. Das steigert die Produktivität und sorgt letztendlich dafür, dass auch das Unternehmen profitiert. Daher kann es sich für Arbeitgeber lohnen, stets Verbesserungen in diesem Bereich anzustreben.
Wie sind die Arbeitsbedingungen in Deutschland heute geregelt?
Wie bereits erwähnt, definiert das Arbeitsrecht in Deutschland diverse Vorgaben, welche Arbeitgeber in Bezug auf die Arbeitsbedingungen im Minijob oder für Teil- bzw. Vollzeitbeschäftigte einhalten müssen.
Viele Arbeitsbedingungen werden im Rahmen des Arbeitsvertrags festgehalten. In diesem finden sich unter anderem Regelungen zu:
- Probezeit
- Gehalt
- Urlaub
- Arbeitszeit
- Arbeitsort
- Kündigungsfristen
Ein positiver Aspekt, der in Bezug auf die Arbeitsbedingungen in Deutschland häufig hervorgehoben wird, ist das Entgeltfortzahlungsgesetz (EntgFG). Dieses stellt klar, dass Arbeitnehmer auch bei Krankheit bis zu sechs Wochen ihr Gehalt bekommen.
Wichtig: In Deutschland herrschen im Allgemeinen gute Arbeitsbedingungen und die Menschenrechte werden geachtet. Sollten Sie allerdings unter schlechten Bedingungen arbeiten, so können Sie sich zum Beispiel an die zuständige Arbeitsschutzbehörde oder eine externe Meldestelle vom Bundesamt für Justiz wenden. Bei gravierenden Verstößen gegen arbeitsrechtliche Vorgaben ist eine fristlose Kündigung denkbar. Zudem können Sie den Arbeitgeber anzeigen.
Was sind schlechte Arbeitsbedingungen? Beispiele
Schlechte bzw. inhumane Arbeitsbedingungen können vor allem dann in Deutschland vorliegen, wenn es sich um Schwarzarbeit handelt. Häufig werden Arbeitnehmer hierbei regelrecht ausgebeutet. Diese Praxis ist illegal.
Doch auch, wenn sich Arbeitgeber weitgehend an die rechtlichen Bedingungen halten, können Angestellte die Arbeitsbedingungen als schlecht oder unzureichend bewerten. Hier einige Beispiele dafür:
- Psychische Belastungen am Arbeitsplatz (Stress, Leistungsdruck, Mobbing, Diskriminierung, Belästigungen am Arbeitsplatz)
- Physische Belastungen am Arbeitsplatz (Extreme Temperaturen bei der Arbeit, nicht ausreichender Arbeitsschutz sowie schwere körperliche Arbeit ohne Hilfsmittel)
- Hoher Arbeitsaufwand inklusive Personalmangel
- Keine Mitbestimmung bei der Gestaltung der Arbeit (häufig auch keine Betriebsräte)
- Unbezahlte Überstunden
Wie kann ein Verfahren zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen aussehen?
Wenden Sie sich mit einer entsprechenden Beschwerde zum Beispiel an den Betriebsrat, wird dieser eine Beurteilung der Arbeitsbedingungen in Ihrem konkreten Fall vornehmen. Im Rahmen dessen können Sie gemeinsam Verbesserungsvorschläge ausarbeiten.
Wie genau diese aussehen können, hängt auch immer vom individuellen Fall ab. Sind zum Beispiel die Arbeitsmittel wie Laptops stark veraltet, so kann eine Neuanschaffung helfen. Bemängeln Arbeitnehmer die Arbeitszeiten, können ggf. flexiblere Modelle geschaffen werden.
Dabei sollten Sie stets bedenken, dass Ihre Vorstellungen mit den Gesetzen übereinstimmen müssen. Wollen Sie also beispielsweise die tägliche Arbeitszeit drastisch erhöhen, um einen zusätzlichen freien Tag in der Woche zu haben, müssen Sie dabei die Vorgaben aus dem Arbeitszeitgesetz beachten.
FAQ: Arbeitsbedingungen
Der Begriff „Arbeitsbedingungen“ umfasst sowohl die rechtlichen als auch tatsächlichen Bedingungen, unter welchen Arbeitnehmer ihrer Tätigkeit nachgehen. Dabei kann es sich zum Beispiel um Aspekte wie Urlaub, Arbeitszeit, Arbeitsschutz oder auch die vereinbarte Vergütung handeln.
Es gibt unterschiedliche Gesetze, welche einen gewissen Standard der Arbeitsbedingungen festlegen. Das sind zum Beispiel: Mindestlohngesetz (MiLoG), Arbeitszeitgesetz (ArbZG), Kündigungsschutzgesetz (KSchG), Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) sowie das Bundesurlaubsgesetz (BUrlG).
Zu den Arbeitsbedingungen können sowohl objektive Kriterien (Gehalt, Arbeitszeit, Urlaub, Kündigungsfrist, Gleichstellung etc.) als auch subjektive Kriterien (Ausstattung im Büro, täglicher Arbeitsweg, Umgang mit den Kollegen etc.) gehören.