Key Facts
- Mobiles Arbeiten ist ein Modell des ortsunabhängigen Arbeitens. Die Angestellten besitzen somit keinen festen Arbeitsplatz im Büro.
- Unternehmen vereinbaren meist individuelle Regelungen für mobiles Arbeiten im Arbeitsvertrag. Generelle Vorgaben zur Ausgestaltung gibt es nicht.
- Einen Rechtsanspruch auf mobiles Arbeiten gibt es in Deutschland bislang nicht.
Wann ist von mobilem Arbeiten die Rede?
Inhalt
Unter mobilem Arbeiten wird eine Form der ortsunabhängigen Arbeit verstanden. Die Mitarbeiter können ihrer Tätigkeit etwa in einem Café, einem Park, einem Co-Working-Space oder der eigenen Wohnung nachgehen. Abhängig von den Regelungen im Unternehmen ist es sogar möglich, dass mobiles Arbeiten im Ausland stattfindet – also als eine Art der Workation. Dabei lassen sich für mobiles Arbeiten zwei Modelle unterscheiden:
- Dauerhafte mobile Arbeit: Angestellte können ihren Arbeitsplatz immer frei wählen. Eine entsprechende Vereinbarung über die nicht vorhandene Arbeitsstätte ist im Arbeitsvertrag festgehalten.
- Zeitweise mobile Arbeit: Angestellte erhalten die Option, außerhalb des Unternehmens zu arbeiten. Regelungen wie eine Beschränkung auf bestimmte Wochentage oder eine Begrenzung der Tage pro Woche oder Monat sind möglich.
Natürlich lassen sich nicht alle Berufe fernab des Unternehmens ausüben. Zudem ist es wichtig, im Vorfeld Vorgaben und konkrete Ziele für mobiles Arbeiten zu vereinbaren. Dies ist üblicherweise erforderlich, um sicherzustellen, dass alle Aufgaben erledigt werden und die Abläufe weiterhin funktionieren.
Mobiles Arbeiten vs. Homeoffice
In den letzten Jahren gewannen unterschiedlichste Arbeitsmodelle an Popularität. Dabei werden die Begriffe mitunter falsch verwendet oder von Unternehmen verschieden interpretiert. So stellt sich etwa die Frage: Worin liegt bei Homeoffice bzw. Telearbeit und mobiles Arbeiten der Unterschied? Homeoffice und mobiles Arbeiten beschreiben grundsätzlich die Arbeit fernab eines festen Arbeitsplatzes im Unternehmen. „Homeoffice“ beschränkt sich dabei auf die Arbeit in den eigenen vier Wänden und wird in Gesetzen auch als Telearbeit bezeichnet. Mobiles Arbeiten hingegen kann – entsprechend der Vorgaben des Arbeitgebers – von jedem Ort erfolgen. In diesem Zusammenhang ist auch von Remote Work die Rede.
Mobiles Arbeiten: Richtlinien und Vorschriften
Flexible Formen der Arbeitsgestaltung erfreuen sich vor allem seit der Corona-Pandemie an Beliebtheit. Viele Arbeitnehmer haben während dieser Ausnahmesituation gezeigt, dass sie ihre Arbeit auch problemlos von zu Hause erledigen können. Gleichwohl sind sie für etwaige Arbeitsmodelle auf das Wohlwollen ihrer Arbeitgeber angewiesen, denn ein Recht auf mobiles Arbeiten gibt es in Deutschland nicht.
Auch sonst sieht das Arbeitsrecht keine besonderen Vorschriften für die mobile Arbeit vor. Aber auch wenn Unternehmen bei der Ausgestaltung – etwa durch die Beschränkung des Arbeitsortes oder die Bestimmung von Präsenztagen – viel Spielraum haben, gilt es grundsätzliche Regelungen zu beachten. So greifen für mobiles Arbeiten das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und das Arbeitszeitgesetz (ArbZG). So müssen etwa die Ruhezeiten eingehalten werden. Vorschriften, die für mobiles Arbeiten maximale Tage vorschreiben, sucht man allerdings vergeblich.
Außerdem sind Arbeitgeber grundsätzlich dazu verpflichtet, ihren Angestellten alle erforderlichen Arbeitsmittel bereitzustellen. Konkrete Vorgaben für mobiles Arbeiten sieht das Arbeitsrecht bei der Ausstattung allerdings nicht vor. Üblicherweise umfasst diese einen Laptop sowie Maus und Tastatur und/oder ein Smartphone.
Relevant kann mobiles Arbeiten bei der Steuererklärung sein. Wo Arbeitnehmer etwas eintragen bzw. absetzen können, hängt dabei unter anderem vom Arbeitsort ab. So lassen sich die Kosten für einen Co-Working-Space als Werbungskosten angeben. Wird vorrangig ein Arbeitszimmer genutzt, kann auch dieses berücksichtigt werden. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, von der sogenannten Homeoffice-Pauschale Gebrauch zu machen. Durch diese sollen Mehraufwendungen für die Nutzung der Wohnung – insbesondere auch für Strom, Heizung und weitere Raumkosten – abgegolten werden. Möglich ist dies allerdings nur, wenn tatsächlich in den eigenen vier Wänden gearbeitet wird und für maximal 210 Tage pro Jahr.
Zusatzvereinbarung als Muster: Regelungen im Arbeitsvertrag für mobiles Arbeiten ergänzen
Wie zuvor ausgeführt, können Unternehmen die Rahmenbedingungen für mobiles Arbeiten weitestgehend individuell festlegen. Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter die geltenden Vorgaben kennen, ist es wichtig, diese schriftlich festzuhalten. Möglich ist dies etwa durch entsprechende Regelungen im Arbeitsvertrag, in der Betriebsvereinbarung oder durch eine Zusatzvereinbarung.
Nachfolgend finden Sie ein Muster für eine Zusatzvereinbarung zum mobilen Arbeiten als Download. Beachten Sie dabei, dass Vorlagen nicht einfach übernommen werden sollten.
Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei nur um ein Muster handelt. Übernehmen Sie dieses daher nicht unverändert.
Zusatzvereinbarung für mobiles Arbeiten (.doc)
Zusatzvereinbarung für mobiles Arbeiten (.pdf)
Vor- und Nachteile von Mobile Work
Gemeinhin wird vor allem darüber gesprochen, dass mobiles Arbeiten Vorteile für Arbeitnehmer bringt. So müssen diese nicht mehr jeden Tag ins Büro pendeln und sind etwa bei der Betreuung von Kindern flexibler.
Aber auch Arbeitgeber können durch das Angebot profitieren. So sind mitunter bei der Jobsuche die in Unternehmen angebotenen Modelle für mobiles Arbeiten von großer Bedeutung. Denn haben sich Arbeitnehmer erst einmal an diese flexible Form der Arbeit gewöhnt, fällt es in der Regel schwer, zu einer dauerhaften Präsenz im Büro zurückzukehren. Arbeitgeber können durch mobiles Arbeiten also attraktiver für Fachkräfte werden.
Nachfolgend finden Sie für Argumente, die für und gegen mobiles Arbeiten sprechen, einige Beispiele:
Vorteile von mobilem Arbeiten
- Verbesserung der Work-Life-Balance
- Steigerung der Attraktivität des Unternehmens für Bewerber
- Stärkung der Mitarbeiterbindung
- Erhöhung der Motivation der Mitarbeiter
- Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
Nachteile von mobilem Arbeiten
- Vermischung von Berufs- und Privatleben
- Gefahr der Mehrarbeit und Verstößen gegen gesetzliche Ruhezeiten
- Schwächung der Team-Bindung
- Erschwerte interne Kommunikation
- Keine Überprüfung der Vorgaben zum Arbeitsschutz möglich
FAQ: Mobiles Arbeiten
Der Begriff „mobiles Arbeiten“ beschreibt laut Definition eine Form des ortsunabhängigen Arbeitens. Dabei haben die Mitarbeiter keinen Arbeitsplatz und können von zu Hause, aus einem Café oder im Zug arbeiten. Damit ist es der Remote Work gleichzusetzen.
Wie die Bezeichnung bereits verrät, beschränkt sich Homeoffice auf die Wohnung des Angestellten. Abhängig vom Arbeitsvertrag oder der Betriebsvereinbarung kann mobiles Arbeiten grundsätzlich von überall erfolgen.
Ja, es gibt die Möglichkeit, mobiles Arbeiten bei der Steuer zu berücksichtigen. Von welchen Regelungen Arbeitnehmer profitieren können, lesen Sie hier.
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