Laut einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) träumen fast 50 Prozent der 15-jährigen „Digital Natives“ (Personen, die in der digitalisierten Welt aufgewachsen sind) von traditionellen Berufen. Jungs möchten vorrangig Ingenieure werden, während Mädchen sich für die Tätigkeit als Lehrerin interessieren. Das Bedenkliche an den Ergebnissen der OECD-Studie: Deutsche Jugendliche fühlen sich vermehrt von Jobs angesprochen, die angesichts der fortschreitenden Automatisierung in Zukunft wegfallen könnten.
Deutsche Schüler unterschätzen die Folgen der Digitalisierung

Obwohl sie mit Computern und Mobiltelefonen aufgewachsen sind, hat die Digitalisierung in Bezug auf die beruflichen Wünsche der Schüler in Deutschland scheinbar einen sehr geringen Stellenwert. In einer OECD-Studie wurden deutsche Jugendliche gefragt, in welchem Beruf sie arbeiten möchten, wenn sie 30 Jahre alt sind.
45 Prozent der Heranwachsenden führten daraufhin Jobs an, die in den nächsten 10 bis 15 Jahren durchaus aussterben könnten. Besonders beliebt bei den Mädchen sind der Studie zufolge Berufe wie
- Kauffrau,
- Lehrerin oder
- Ärztin.
Bei den Jungen hingegen haben die Berufe
- Kaufmann,
- Arzt und
- Ingenieur die Nase vorn.
Laut der OECD-Studie streben deutsche Jugendliche also kaum Jobs an, zu deren Entstehung es erst mit der fortschreitenden Digitalisierung kam. Unter den Top-10-Berufsvorstellungen der Mädchen im 21. Jahrhundert kommen gar keine IT-Berufe vor, bei den Jungs liegen sie immerhin auf Platz 4.
OECD-Studie: Deutsche Jugendliche frühzeitig mit Wissen versorgen

Die OECD hält nicht nur die Tatsache für bedenklich, dass die beruflichen Wunschvorstellungen der Digital Natives eher traditionell sind, sondern ebenfalls, dass die genannten Berufe zukünftig schlichtweg nicht mehr zeitgemäß seien.
Bei 39 Prozent der Wunschjobs bestehe das Risiko, dass sie in 10 bis 15 Jahren wegfallen könnten. Um Jugendlichen dies klar zu machen und ihnen so früh wie möglich ein Bild vom Wandel des Arbeitsmarktes darzulegen, müsse unter anderem die Berufsberatung gefördert werden.
Doch auch Praktika oder der Besuch von Jobmessen bieten sich an. Aktuell gibt es allein in Deutschland 124.000 offene Stellen für IT-Spezialisten.
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