Key Facts
- Micromanagement ist ein Führungsverhalten, bei dem der Chef eine starke Kontrolle ausübt.
- Das Gegenteil von Micromanagement ist Macromanagement, bei der die Führungskraft nur ein Ziel vorgibt und dem Mitarbeiter die Freiheit lässt, selbst zu entschieden, wie er das Ziel erreicht.
- Micromanagement kann zur Folge haben, dass Angestellte weniger Motivation haben und sich ihre Arbeitsleistung verschlechtert.
Inhalt
Was genau ist Micromanagement?
Micromanagement ist laut Definition ein Führungsverhalten, das von fehlendem Vertrauen, starker Kontrolle und Detailorientiertheit geprägt ist. Die Führungskraft oder der Chef möchte beim Micromanagement über jedes Detail und jede Aufgabe informiert und an der Ausführung beteiligt sein. So fordern Sie viele Abstimmungen mit dem Arbeitnehmer, überwachen die Arbeitsschritte und kontrollieren ihre Mitarbeiter andauernd.
Wie genau Micromanagement aussieht, können Beispiele verdeutlichen. Der Chef kann Aussagen tätigen, wie:
- Wie weit bist du mit deiner Aufgabe? Ich möchte über den Zwischenstand reden.
- Setz mich in cc bei deinen E-Mails.
- Bitte zeig mir die Antwort/die erledigte Aufgabe, bevor du sie verschickst/veröffentlichst.
- Halte dich an folgende Arbeitsanweisungen, Regeln und Guidelines.
- Bitte melde dich für die Pause ab und im Anschluss wieder an.
Gerade in der Corona-Pandemie hat Micromanagement noch an Bedeutung gewonnen. Durch die Remote-Arbeit haben Chefs nur schwer einen Einblick in das, was der Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu Hause treibt. So können Führungskräfte schneller das Gefühl bekommen, die Kontrolle zu verlieren und verlieren noch mehr das Vertrauen, was sie dazu antreibt, stärkere Kontrolle auszuüben und mehr Strukturen einzuführen.
Micromanagement: Welche Folgen hat diese Methode?
Neben sinkender Motivation und verringerter Leidenschaft der Mitarbeiter ist das Micromanagement in der Psychologie dafür bekannt, einen hohen Druck und Stress beim Arbeitnehmer auszulösen. Es kann sich außerdem eine gewisse Angst entwickeln, Fehler zu machen. Die Frustration und Angst kostet die Mitarbeiter Energie, die sie dann nicht haben, um zu arbeiten. Durch all diese Auswirkungen vom Micromanagement und dem Stress, der dabei entsteht, hat es ernsthafte negative Folgen für die psychische und physische Gesundheit der Angestellten. Zudem kann sich so ein Berufseinsteiger nicht weiterentwickeln. Denn dann kann er nicht aus seinen Fehlern lernen. Vielmehr hinterfragen die Teammitglieder im Ergebnis ihre Fähigkeiten.
Aber auch für das Unternehmen und die Führungskräfte hat Micromanagement negative Auswirkungen:
- Der Erfolg des Unternehmens sinkt aufgrund der Demotivation und möglicherweise wegen gesundheitlichen Ausfällen.
- Innovative Ideen können nicht reifen, wenn gerade Fehler und Risiken durch die Methode des Managements verhindert werden sollen.
- Die Führungskräfte arbeiten Überstunden durch ihre kontrollierende Art, in der sie alles selbst machen wollen.
Micromanagement: Ursachen und Alternativen
Doch woher kommt das Micromanagement? Die Führungskräfte haben wenig bis kein Vertrauen in ihre Mitarbeiter. Hinzu kommt meist ein starker Perfektionismus. Das führt dazu, dass alles immer besser erledigt werden kann und sie am liebsten alles selbst ausführen würden. Dabei sollten Arbeitgeber mehr vertrauen, Arbeitnehmer in ihren Stärken unterstützen und Micromanagement vermeiden, um das Team und letztendlich das Unternehmen zu fördern und den Profit zu steigern.
“Was tun gegen Micromanagement?”, fragen sich viele Arbeitnehmer. “Ist Micromanagement eigentlich schon Mobbing? Und wie spricht man mit einem Chef über das Micromanagement, wenn man will, dass sich das ändert?” Wenn das Unternehmen durch Micromanagement viele Mitarbeitende aus einem Team verliert oder die Leistung in diesen Teams deutlich geringer ist, deutet das beispielsweise auf zu viele Abstimmungsschleifen hin.
In diesem Fall kann die HR eingreifen. Mögliches Vorgehen ist:
- Gezielte Trainings und Coachings der Führungskräfte können dafür sorgen, dass diese ihr Verhalten untersuchen und überdenken, sowie umtrainieren.
- Arbeitnehmer, die unter dem Führungsstil leiden, könnten im besten Fall das Gespräch mit der Führungskraft selbst oder der Personalabteilung suchen, in dem sie mitteilen, wie es Ihnen mit dem Micromanagement ergeht.
- Dieses Gespräch bietet sich nicht immer an, sodass manchmal auch einfach an einen Jobwechsel gedacht werden kann.
Das Gegenteil von Micromanagement ist Macromanagement. Dabei befähigen die Führungskräfte die Teammitglieder, indem sie ihnen Ziele vorgeben, aber ihnen die Entscheidungen dazu überlassen, wie sie die Aufgaben erfüllen wollen. Sie wollen die Mitarbeiter unterstützen, ohne sie in der Ausführung ihrer Arbeit zu kontrollieren, wobei sie Vertrauen an den Tag legen. Bei dem Vergleich Micromanagement vs Macromanagement entspricht Letzteres eher den Erwartungen der heutigen Beschäftigten. Ersteres dagegen kann für kurzfristige und herausfordernde Projekte sinnvoll sein.
FAQ: Micromanagement
Beim Micromanagement benutzt die Führungskraft eine Methode, in der sie das Team sehr stark kontrolliert, jeden Schritt des Vorgangs überprüft und die Mitarbeiter überwacht. Mehr zur Bedeutung lesen Sie hier nach.
Ein offenes ehrliches Gespräch mit dem Chef kann helfen, um die Situation zu verbessern. Legen Sie dar, wie sich das Verhalten auf Ihre Motivation und die Arbeit auswirkt und bitten Sie um mehr Vertrauen und Autonomie. Mehr zum Vorgehen im Unternehmen finden Sie an dieser Stelle.
Während das Mikromanagement geprägt ist von Kontrolle und fehlendem Vertrauen überlassen die Teamleader beim Macromanagement ihren Teammitgliedern selbst, wie sie das Ziel erreichen wollen. Sie geben lediglich ein Ziel vor. Das basiert auf Vertrauen und fördert Autonomie. Mehr zum Unterschied erfahren Sie hier.
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