Key Facts
- Als Soft Skills werden fachübergreifende individuelle Fähigkeiten und Charaktereigenschaften bezeichnet, die die erfolgreiche Bewältigung des Berufsalltages ermöglichen.
- Differenzieren lassen sich Soft Skills in vier Kategorien: methodische, soziale, personale und kommunikative Kompetenzen.
- Verfügen Mitarbeiter oder Bewerber nicht über bestimmte berufliche Soft Skills, lassen sich diese in der Regel erlernen bzw. trainieren.
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Soft Skills – was ist das?
Inhalt
Den idealen Kandidaten für eine ausgeschriebene Stelle zu finden, ist kein einfaches Unterfangen. Denn neben dem erforderlichen Fachwissen muss der künftige Mitarbeiter auch charakterlich die notwendigen Anforderungen erfüllen und es muss im Team zwischenmenschlich passen. Daher sind im Bewerbungsverfahren und im Berufsalltag die sogenannten Soft Skills von Bedeutung.
Es handelt sich dabei um fachübergreifende individuelle Fähigkeiten, Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen. Der englische Begriff lässt sich dabei wortwörtlich als „weiche Fähigkeiten“ übersetzen, wobei im deutschen Sprachgebrauch eher die Bezeichnung „soziale Kompetenzen“ genutzt wird.
Die Bewertung dieser persönlichen Qualifikationen kann aber eine Herausforderung sein. Denn in der Regel sind diese nur schwer messbar und begrenzt nachweisbar. Jobsuchende müssen daher im Bewerbungsanschreiben Soft Skills wie Konfliktfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit oder Belastbarkeit mit einem Arbeitszeugnis oder Erläuterungen belegen.
Hard Skills vs. Soft Skills – was ist wichtiger?
Unter dem Begriff „Hard Skills“ werden die fachlichen Kompetenzen einer Person zusammengefasst. Dabei kann es sich um Leistungen handeln, die sich mit einem Zertifikat oder einem Zeugnis nachweisen lassen. Dazu zählen etwa Abschlüsse, Weiterbildungen und Fremdsprachenkenntnisse.
Da sich Hard Skills leichter messen und vergleichen lassen, spielen diese im Bewerbungsverfahren meist eine wichtigere Rolle. Allerdings gewinnen die Soft Skills im Berufsalltag immer mehr an Bedeutung und sollten deshalb bereits vor der Einstellung neuer Mitarbeiter berücksichtigt werden. Daher lässt sich festhalten, dass sich Hard Skills und Soft Skills ergänzen und bei Bewerbungen Beachtung finden sollten.
Wichtige Soft Skills: Worauf kommt es an?
Grundsätzlich gibt es zahlreiche Fähigkeiten und Charaktereigenschaften, die sich positiv auf den Berufsalltag auswirken können und damit zu den erwünschten Soft Skills zählen. Allerdings ist nicht jede Verhaltensweise auch besonders hervorzuheben. So gelten etwa Eigenschaften wie Höflichkeit, Pünktlichkeit und Diskretion als selbstverständlich.
Um bei den Persönlichkeitsmerkmalen einen besseren Überblick zu erhalten, werden diese in folgende vier Kategorien unterteilt:
- Methodische Soft Skills: Sie ermöglichen oder helfen bei der Lösung von Aufgaben und Problemen.
- Soziale Soft Skills: Sie bilden die Grundlage für den Umgang mit anderen Menschen und beeinflussen, inwieweit eine harmonische Zusammenarbeit möglich ist.
- Personale/persönliche Soft Skills: Sie beziehen sich auf die eigene Person und werden maßgeblich durch den eigenen Charakter bestimmt. Eine Beeinflussung kann durch Werte, Normen und persönliche Ziele erfolgen.
- Kommunikative Soft Skill: Sie bestimmen, wie gut die Kommunikation mit anderen Menschen erfolgt und ob zum Beispiel Verhandlungsziele erreicht werden.
Nachfolgend finden Sie eine Auflistung verschiedener Soft Skills mit Zuordnung in die vier Kategorien. Allerdings sind die Grenzen mitunter fließend, sodass ein bestimmter Soft Skill auch anders eingeordnet werden kann.
- Kommunikative Soft Skills
- Aktives Zuhören
- Nonverbale Kommunikation
- Präsentationstechnik
- Rhetorik
- Verhandlungsführung
- Personale Soft Skills
- Belastbarkeit
- Eigeninitiative
- Lernbereitschaft
- Selbstdisziplin
- Selbstreflexion
- Methodische Soft Skills
- Kreativität
- Medienkompetenz
- Strategisches Denken
- Strukturiertes Arbeiten
- Zeitmanagement
- Soziale Soft Skills
- Delegationsbereitschaft
- Empathie
- Konfliktlösungsfähigkeit
- Konstruktives Feedback
- Teamfähigkeit
Durch die Digitalisierung hat sich der Berufsalltag stark gewandelt. Dies wirkt sich auch auf die Anforderungen an Arbeitnehmer aus. In diesem Zusammenhang können unter anderem auch sogenannte digitale Soft Skills eine Rolle spielen. Als die 10 wichtigsten Soft Skill für die Digitalisierung gelten dabei:
- Aufgeschlossenheit
- Flexibilität
- Kommunikationsfähigkeit
- Lösungsorientiertes Denken
- Online-Etikette
- Sensibilität für Datenschutz
- Teamwork
- Umgang mit digitalen Tools
- Zeit- und Workload-Management
- Zielorientierte Denkweise
Wie lässt sich ein Soft Skill bei der Bewerbung angeben?
Soft Skills nehmen im Bewerbungsprozess eine immer wichtigere Rolle ein. Daher gilt es, diese im Zuge der Bewerbung effektiv zu präsentieren. Orientieren Sie sich dabei an den in der Stellenanzeige aufgeführten Anforderungen.
Im Lebenslauf ist die Nennung zum Beispiel im Abschnitt „Kenntnisse“ möglich. Dabei ist es sinnvoll, die Soft Skills nicht nur aufzulisten, sondern mit einer konkreten Anwendung zu untermauern. So wie in diesem Beispiel:
- Teamfähigkeit (Erfolgreiche Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team zur Entwicklung einer neuen Verkaufsstrategie)
- Kommunikationsfähigkeit (Durchführung von Schulungen für neue Mitarbeiter)
Zudem können Sie auch im Anschreiben auf wichtige Charaktereigenschaften eingehen. Dabei sollte es sich aber nicht nur um eine einfache Auflistung handeln. Nachfolgend finden Sie für die Angabe von Soft Skills im Bewerbungsschreiben Beispiele. Formulieren Sie dabei möglichst anhand von konkreten Situationen oder Aufgaben, wie sich die entsprechenden Kompetenzen positiv ausgewirkt haben.
Formulierung für die Soft Skills Eigeninitiative, Flexibilität und Organisationstalent:
„Durch die Pandemie und den spontanen Wechseln ins Homeoffice musste ich mich selbst organisieren und meine Arbeitsabläufe anpassen. Dadurch habe ich an Disziplin gewonnen, was sich bis heute positiv auf meine Arbeit und die gewissenhafte Erledigung dieser auswirkt.“
Formulierung für die Soft Skills Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Wissensvermittlung:
„In meiner Position als Senior-Redakteur habe ich neue Mitarbeiter im Zuge eines Buddy-Programms bei der Einarbeitung umfassend betreut und ihnen darüber hinaus in Schulungen neue Kenntnisse und Aufgaben vermittelt.“
Nicht zuletzt können Sie auch im Bewerbungsgespräch mit Soft Skills punkten. Dort haben Sie die Möglichkeit, genauere Erklärungen zu ihren Fähigkeiten zu geben. Zudem lassen sich Soft Skills wie eine gute Kommunikationsfähigkeit oder eine rasche Auffassungsgabe direkt unter Beweis stellen.
Ihnen fehlen wichtige Charaktereigenschaften bzw. Sie wollen diese stärken? Im Zuge der Personalentwicklung ist es durchaus möglich, Soft Skills zu trainieren. Für Teamleiter und Führungskräfte gilt es daher, mögliche Schwächen aufzudecken und diese gezielt durch Seminare und Schulungen anzugehen. Alternativ dazu können Bewerber und Arbeitnehmer aber auch in Eigenregie an sich arbeiten.
FAQ: Soft Skills
Soft Skills sind laut Definition persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten, die dazu beitragen, Herausforderungen zu bewältigen. Sie bilden das Gegenstück zu den sogenannten Hard Skills, die die Fachkompetenz beschreiben.
Geben Sie im Bewerbungsschreiben Soft Skills an, sollten diese zur ausgeschriebenen Stelle und den künftigen Aufgaben passen. Eine Übersicht verschiedener Soft Skills bietet diese Liste.
Für den Erfolg eines Unternehmens und die Mitarbeiterzufriedenheit sind die Soft Skills von Führungskräften von Bedeutung. Zu diesen zählen insbesondere: Empathie, Kritikfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Problemlösungskompetenz, Delegieren, Organisationstalent, Flexibilität und Durchsetzungsfähigkeit.
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