Key facts
- Absentismus bezeichnet per Definition das regelmäßige und systematische Fernbleiben vom Arbeitsplatz ohne entschuldigten und/oder ersichtlichen Grund. Absentismus bei der Arbeit liegt beispielsweise vor, wenn ein Angestellter der Arbeit regelmäßig und gewohnheitsmäßig fernbleibt.
- Während es beim Absentismus um methodisches Fernbleiben geht, erscheinen Personen beim Präsentismus zu Terminen, obwohl ein Hinderungsgrund (z.B. Krankheit) vorliegt.
- Beide Verhaltensweisen können schwerwiegende Folgen sowohl für die Personen selbst als auch für ihr Umfeld haben. Diese Folgen können finanzieller, sozialer, rechtlicher oder gesundheitlicher Natur sein.
Inhalt
Was ist Absentismus?
Wenn ein Angestellter regelmäßig und ohne einen ersichtlichen Hinderungsgrund nicht zur Arbeit kommt, kann es sich bei diesem Verhalten um Absentismus handeln. Bestimmte Situationen und Umstände sind hiervon allerdings ausdrücklich ausgenommen, unter anderem:
- Arbeit im Betriebsrat oder im Wahlvorstand
- Die Mutterschutzzeit vor und nach der Geburt
- Vaterschaftsurlaub
- Sonderurlaub
- Ein Umzug, sofern er aus dienstlichen Gründen erfolgt
Zum Absentismus auf der Arbeit zählen nicht nur vollständige Arbeitstage, sondern auch regelmäßige Verspätungen und ein regelmäßig vorgezogener Feierabend ohne entsprechende Absprachen und Ausgleich.
Was hat motivationsbedingter Absentismus für Ursachen?
- Berufliche Gründe: Die Ursachen für Absentismus am Arbeitsplatz können mit der Arbeit selbst zusammenhängen. Belästigung, Mobbing oder auch das Gefühl der Ausgrenzung können dazu führen, dass Angestellte dem unangenehmen Betriebsklima durch Fehlzeiten ausweichen. Wenn ein Arbeitnehmer in seiner Tätigkeit keine Perspektive sieht oder die Wertschätzung von Kollegen und Vorgesetzten fehlt, kann das ebenfalls dazu führen, dass die Arbeitsmoral sinkt und sie der Arbeit fernbleiben.
- Medizinische Gründe: Hier ist die Rede nicht etwa von der Krankschreibung wegen einer Erkältung, sondern von tieferliegenden gesundheitliche Problemen wie Suchterkrankungen oder Depressionen. Diese Krankheiten sind jedoch schwieriger zu diagnostizieren, da sie teilweise schwer zu behandeln und oft mit Schuldgefühlen belastet sind und können dabei auch zu höheren Fehlzeiten führen. Oft werden hier andere Gründe für das Fernbleiben angegeben.
- Private Gründe: Besonders belastende oder herausfordernde Lebensumstände können ebenfalls zu häufigen Fehlzeiten führen. Das können zum Beispiel Schwierigkeiten in der Beziehung, Trennung oder Scheidung, eine Krankheit oder der Tod eines geliebten Menschen sein.
Welche Folgen hat Absentismus?
Absentismus am Arbeitsplatz kann eine ganze Reihe von Folgen haben. An erster Stelle stehen für die Unternehmen in der Regel die Kosten. Die können mitunter sehr hoch ausfallen, denn die Entgeltzahlung im Krankheitsfall ist in Deutschland für einen Zeitraum bis zu sechs Wochen gesetzlich vorgeschrieben. So steht es in § 3 des Entgeltfortzahlungsgesetzes (EntgFG):
(1) Wird ein Arbeitnehmer durch Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit an seiner Arbeitsleistung verhindert, ohne daß ihn ein Verschulden trifft, so hat er Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall durch den Arbeitgeber für die Zeit der Arbeitsunfähigkeit bis zur Dauer von sechs Wochen.
Im schlimmsten Fall kann es durch hohe Fehlzeiten außerdem zu einer Art Domino-Effekt kommen, denn die verbleibenden Mitarbeiter haben im schlimmsten Fall dauerhaft eine höhere Arbeitslast zu tragen. Das macht sie selbst anfällig für Überarbeitung und krankheitsbedingte Ausfälle.
Lässt sich Absentismus mit bestimmten Maßnahmen eindämmen?
Grundsätzlich ist es natürlich möglich, Absentismus einzudämmern oder, noch besser, vorzubeugen. Welche Maßnahmen dafür am Besten geeignet sind, hängt allerdings immer stark von der Ursache ab. Für Vorgesetzte kann sich eine genauere Zeiterfassung lohnen, um beispielsweise bestimmte Muster in den Fehlzeiten zu erkennen. Neben Kontrollen können auch positive Anreize viel bewirken: Es kann zum Beispiel hilfreich sein, den Mitarbeitern durch Gleitzeit mehr Flexibilität zu ermöglichen. Darüber hinaus sind natürlich Maßnahmen sinnvoll, die den Stress der Angestellten reduzieren. So mancher Arbeitsablauf lässt sich vielleicht optimieren und kann für entspannteres Arbeiten sorgen. Selbiges gilt in der Regel für Faktoren, die das Arbeitsklima insgesamt positiv beeinflussen. Und statt Ermahnungen für Arbeiter mit hohen Fehlzeiten kann die Belohnung von zuverlässigen Mitarbeitern, die selten ausfallen, einen zusätzlichen Arbeitsanreiz.
Kurz und knapp: Absentismus
Absentismus bezeichnet das regelmäßige, systematische Fernbleiben von der Arbeit. Präsentismus hingegen bezeichnet das Arbeiten trotz Erkrankung. Dieses Kapitel behandelt die Ursachen des Absentismus.
Es gibt eine ganze Reihe von Präventivmaßnahmen, die Absentismus vorbeugen können. Am stärksten wirkt sich in der Regel das Betriebsklima auf Fehlzeiten aus. Hier finden Sie eine Auflistung weiterer Maßnahmen.
Der Absentismus eines Arbeitnehmers kann die Produktivität und Fehlzeiten der übrigen Mitarbeiter negativ beeinflussen, wenn die zusätzliche Arbeitslast nicht sinnvoll verteilt wird. Dadurch kann die Arbeitsmoral der Angestellten sinken. Durch Überarbeitung sind sie außerdem anfälliger dafür, selbst auszufallen. Oben im Ratgeber finden Sie weitere Informationen.
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