Key Facts
- Arbeitnehmer, die remote arbeiten, erledigen ihre Tätigkeit ohne einen festen Arbeitsplatz und sind somit ortsunabhängig.
- Die remote ausgeführte Arbeit kann in der Theorie von jedem Ort der Welt getätigt werden. Die Arbeit von zu Hause, einem Café oder aus dem Ausland sind dadurch möglich.
- Welche Rahmenbedingungen für die Remote Work gelten, können Unternehmen durch individuelle Vorschriften, Voraussetzungen und Rahmenbedingungen definieren.
Was ist Remote Work? Bedeutung und Formen
Inhalt
Flexibilität und eine gute Work-Life-Balance sind für viele Arbeitnehmer ein wichtiger Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers. Dabei ist auch die Möglichkeit, remote zu arbeiten von großer Bedeutung und Schlagworte wie „Remote Work möglich“ oder „100 % remote“ finden sich in immer mehr Stellenanzeigen. Doch was ist mit Remote Arbeit konkret gemeint?
Der Begriff „remote“ stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „entfernt“. In diesem Zusammenhang kann also auch von Fernarbeit gesprochen werden. Konkret handelt es sich dabei um Arbeit, die unabhängig von einem festen Arbeitsplatz im Unternehmen erledigt wird. Theoretisch können Arbeitnehmer in diesem Fall ihrer Tätigkeit von jedem Ort der Welt nachgehen – den eigenen vier Wänden, einem Café oder dem Ausland.
In welchem Ausmaß Angestellte remote arbeiten dürfen und welche Vorgaben dabei zu beachten sind, legt jedes Unternehmen individuell fest. Abhängig von der Ausgestaltung lassen sich in der Regel folgende Formen von Remote Work unterscheiden:
- Full Remote: Bei Full bzw. 100 % Remote Work wird vollständig auf die Präsenz des Mitarbeiters am Arbeitsplatz verzichtet. Die Bearbeitung von Aufgaben und die Absprache mit Kollegen findet ausschließlich über das Internet oder per Telefon statt.
- Hybrides Arbeiten: Hierbei handelt es sich um Angestellte, die teilweise remote arbeiten und in der Regel zu fest vereinbarten Arbeitstagen im Büro erscheinen müssen.
- Homeoffice: Angestellte arbeiten von zu Hause. Möglich ist dies für eine bestimmte Anzahl von Tagen in der Woche/im Monat oder dauerhaft.
In welchen Berufen ist Remote Work möglich?
Grundsätzlich können Sie in fast jedem Beruf, der keine physische Präsenz erfordert, remote arbeiten. Besonders verbreitet ist diese Arbeitsweise in kreativen Berufen oder der IT, denn dort reichen meist ein Laptop und zuverlässiges WLAN aus, um die Aufgaben digital zu erledigen. Dabei eignen sich insbesondere Jobs, in denen sich klare Ziele (qualitativ oder quantitativ) für die Arbeitsleistung definieren lassen.
Welche Vor- und Nachteile hat Remote Work?
Das Bestreben nach einer besseren Work-Life-Balance und der Wunsch von Angestellten auch remote arbeiten zu können, trifft nicht überall auf offene Ohren. Denn nicht alle Berufe lassen sich fernab der Arbeitsstätte ausführen und eine möglicherweise notwendige Umstellung der Arbeitsweise geht sowohl mit einem organisatorischen als auch ggf. mit einem finanziellen Aufwand einher. Mitunter fehlt es den Vorgesetzten auch am Vertrauen daran, dass ihre Angestellten ohne dauerhafte Beaufsichtigung ihren Job zuverlässig erledigen, um die Arbeit aus der Ferne vermehrt anzubieten. Doch welche Argumente sprechen für und gegen die Remote Work? Einige Vorteile und Nachteile haben wir nachfolgenden aufgeführt:
Vorteile der Remote Arbeit:
- Mehr Flexibilität für Arbeitnehmer
- Wahl einer Arbeitsumgebung, die den eigenen Ansprüchen/Vorlieben entspricht
- Verbesserung der Work-Life-Balance
- Langes Pendeln entfällt, was Nerven und Umwelt schont
- Arbeitnehmer sind produktiver, erholter und weniger krank
- Arbeitgeber können Mietkosten sparen, weil weniger Bürofläche benötigt wird
- Fachkräfte aus dem Ausland können angeworben werden und trotzdem in ihrer Heimat arbeiten
Nachteile der Remote Arbeit:
- Erschwerte Kommunikation im Team
- Persönlicher Kontakt zu Kollegen, Vorgesetzten und Kunden fehlt
- Gefühl der Isolation möglich
- Gefahr der Überarbeitung, weil Arbeit und Privatleben nicht strikt getrennt werden
- Kein ergonomischer Arbeitsplatz
- Risiko für Datenschutz und Datensicherheit
- Hohe Eigenverantwortung von den Angestellten erforderlich
- Gefahr einer Zwei-Klassen-Gesellschaft im Unternehmen, wenn nicht alle Mitarbeiter remote arbeiten können
Gerade die Themen Isolation und fehlendes Teamgefühl sind von großer Bedeutung, wenn alle Angestellten remote arbeiten. Um dennoch einen gewissen Zusammenhalt zu schaffen, sind regelmäßige Teambuilding-Maßnahmen sinnvoll. Dabei kann es sich zum Beispiel um Firmenveranstaltungen oder Team-Events, die mitunter auch digital stattfinden können, handeln. Darüber hinaus kann aber auch eine gemeinsame Arbeitswoche im Betrieb dabei helfen, dass ein Gemeinschaftsgefühl entsteht.
Remote arbeiten: Was ist zu beachten?
Ebenso wie alle anderen Aspekte des Berufslebens muss auch die Remote Work in Deutschland klar geregelt sein. Die Rahmenbedingungen sind dafür im Arbeitsvertrag festzuhalten. Relevant sind dabei unter anderem:
- Arbeitsplatzgestaltung
- Kostenübernahme für Büromaterial und Strom
- Versicherungsschutz während der Arbeit
- Regelungen zu Arbeits- und Pausenzeiten
- Vorgaben zu Präsenzzeiten
Für Mitarbeiter, die auf der anderen Seite der Erdkugel remote arbeiten, sollte im Vertrag auch festgelegt werden, zu welchen Zeiten diese erreichbar sein müssen. Sollen in Deutschland zu den üblichen Arbeitszeiten Kunden betreut werden, kann dies am Arbeitsort ggf. zu einem sehr frühen Start in den Arbeitstag bedeuten.
Ein interessanter Aspekt sind auch die Feiertage bei Remote Work. In der Regel ist dabei der im Arbeitsvertrag festgelegte reguläre Beschäftigungsort maßgeblich. Ist Arbeitgebern, die 100 % remote arbeiten, allerdings die Wahl ihres Arbeitsortes frei überlassen, gelten in der Regel die Feiertage am tatsächlichen Ort der Tätigkeit. Dies kann auch für die Feiertage im Ausland gelten, wenn das ausländische Arbeitsrecht Anwendung findet.
Ebenfalls zu berücksichtigen ist die Remote Arbeit bei der Steuererklärung. Denn wird der Arbeitsplatz ins Ausland verlegt, kann trotz der Anstellung in einem deutschen Unternehmen dort eine Steuerpflicht entstehen und somit zu einer Doppelbesteuerung führen. Grundlage dafür ist die sogenannte 183-Tage-Regelung, die besagt, dass Angestellte, die sich mehr als 183 Tage im Ausland aufhalten, auch dort zu besteuern sind.
Neben den arbeitsrechtlichen Aspekten gilt es auch die technischen Voraussetzungen zu regeln. Dabei gilt es etwa zu klären, was passiert, wenn der Laptop kaputt geht. Darüber hinaus wird Software für die Kommunikation (Chat, Videocalls etc.) und die Zusammenarbeit (Datenbanken, Projektmanagement-Lösungen etc.) benötigt. Ist die Präsenz im Büro vorgesehen oder erwünscht, ist es zudem nötig, Arbeitsplätze fürs Desk Sharing einzurichten.
FAQ: Remote Work
Der Begriff „Remote Work“ beschreibt laut Definition das ortsunabhängige Arbeiten. Als deutsche Entsprechungen werden unter anderem Fernarbeit oder Telearbeit verwendet. Mehr zur Bedeutung finden Sie hier.
Der Unterschied zwischen Homeoffice und Remote Work liegt in der Arbeitsstätte. Wohingegen Sie üblicherweise ortsunabhängig remote arbeiten können, beschränkt sich das Homeoffice in der Regel auf die eigenen vier Wände.
Wollen Sie im Zuge der Remote Work im Ausland arbeiten, gilt es dabei vor allem die Visa-Bestimmungen des jeweiligen Landes zu beachten.
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