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Kommunikationsmodelle: Gängige Konzepte einfach erklärt

  • Von Mohamed El-Zaatari
  • Letzte Aktualisierung am: 18. August 2025
  • Geschätzte Lesedauer: 4 Minuten
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Key facts

  • Ein Kommunikationsmodell versucht, menschliche Kommunikation zu beschreiben und erklären.
  • Ein solches Modell versucht, Kommunikationsprozesse in theoretischer und verallgemeinerter Form erkennbar zu machen.
  • Es gibt verschiedene Kommunikationsmodelle und Theorien, die unterschiedliche Ansätze haben, aber dasselbe Ziel verfolgen.

Klassische Kommunikationsmodelle im Überblick

Welche Kommunikationsmodelle gibt es?
Welche Kommunikationsmodelle gibt es?

Inhalt

  • Klassische Kommunikationsmodelle im Überblick
    • Das 4 Ohren-Modell
    • Kommunikationsmodell der 5 Axiome
    • Das Carl Rogers-Modell
    • Das Sender-Empfänger-Modell
    • Das Organonmodell
    • Das Eisbergmodell
    • Die Transaktionsanalyse
  • FAQ: Kommunikationsmodelle

Ein Kommunikationsmodell kann einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Konflikten leisten und auch dabei helfen, sie zu vermeiden oder zielgerichtet zu lösen. Wir haben Ihnen die gängigsten Modelle aufgelistet. Die einzelnen Ansätze unterscheiden sich zwar, schließen sich aber nicht unbedingt aus. Erfahren Sie hier alles, was Sie wissen müssen: Von 4 Ohren über 5 Axiome und den Eisberg bis zur Transaktionsanalyse. Los gehts!

Das 4 Ohren-Modell

Das bekannteste Kommunikationsmodell von Schulz von Thun geht davon aus, dass jede Nachricht 4 Ebenen hat beziehungsweise auf 4 verschiedenen Ebenen gesendet und empfangen werden kann.

  • Sachinformation: Die Ebene, auf der reine Informationen kommuniziert werden.
  • Selbstoffenbarung: Auf dieser Ebene finden sich Informationen über den Sender einer Nachricht.
  • Beziehung: Hier zeigt sich, in welcher Beziehung Sender und Empfänger zueinander stehen.
  • Appell: Auf Ebene Nummer vier drückt sich aus, was der Sender vom Empfänger möchte.

Das 4-Ohren-Modell wird auch Nachrichtenquadrat genannt.

Kommunikationsmodell der 5 Axiome

Die 5 Axiome der Kommunikation beschreiben nach Paul Watzlawick die grundlegenden Kommunikationsprinzipien. Sie lauten:

Kommunikationsmodelle wie das 4-Ohren-Modell versuchen menschliche Kommunikation zu veranschaulichen.
Kommunikationsmodelle wie das 4-Ohren-Modell versuchen menschliche Kommunikation zu veranschaulichen.
  1. Es ist nicht möglich, nicht zu kommunizieren: Auch, wer nichts sagt, sagt etwas aus; etwa durch Mimik oder Körpersprache.
  2. Jede Kommunikation hat 2 Ebenen: Neben der inhaltlichen Ebene, die Sachinformationen enthält, gibt es immer auch eine Beziehungsebene. Diese Beziehungsebene beeinflusst, wie Inhalte kommuniziert, aber auch, wie sie aufgefasst werden.
  3. Kommunikation hat immer Ursache und Wirkung: Es gibt immer einen Grund, weshalb wir kommunizieren. Und unsere Kommunikation hat immer einen Effekt.
  4. Kommunikation funktioniert über digitale und analoge Modalitäten: Digital steht hier für verbale, analog für nonverbale Kommunikation.
  5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär: Sender und Empfänger kommunizieren entweder auf Augenhöhe (symmetrisch) oder aber in einem hierarchischen Verhältnis (komplementär). Innerhalb einer solchen Hierarchie können die Gesprächspartner sich entweder ergänzen oder in einem Dominanzverhältnis befinden.

Das Carl Rogers-Modell

Das Carl-Rogers-Kommunikationsmodell bezeichnet vielmehr ein Gesprächskonzept. Die Idee der personenzentrierten Gesprächsführung entspringt einem humanistischen Ansatz und setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Neben dem Menschenbild spielen die Grundhaltung des Zuhörenden (in Rogers Fall des Therapeuten, denn er war Psychologe) und die Kommunikationstechniken eine wichtige Rolle. Der Empfänger einer Botschaft sollte seine Rolle aktiv einnehmen, also aktiv zuhören. Er soll dabei authentisch bleiben und am Erleben des Senders Anteil nehmen. Durch das sogenannte einfühlsame Verstehen soll der Therapeut die Empfindungen des Klienten ebenfalls spüren und diesen Umstand dem Klienten rückmelden.

Das Sender-Empfänger-Modell

Das Kommunikationsmodell nach Claude E. Shannon und Warren Weaver prägt die Begriffe Sender und Empfänger, nach denen auch das entsprechende Modell benannt ist. Das Sender-Empfänger-Modell geht davon aus, dass in einer Kommunikationssituation ein Sender eine Botschaft an einen Empfänger übermittelt und dass diese immer in irgendeiner Form verschlüsselt (codiert) ist. Um die Botschaft zu erhalten, muss der Empfänger die Nachricht also entschlüsseln (decodieren). Hierbei können Fehler passieren und es kann zu Missverständnissen kommen. Deswegen sollte der Empfänger nach dem Entschlüsseln der Nachricht wiederum selber zum Sender werden und eine Reaktion an sein Gegenüber zurücksenden. Auch diese Reaktion folgt dem Prinzip des Codierens und Decodierens.

Das Organonmodell

Karl Bühler hat ein Kommunikationsmodell entwickelt, in dem Kommunikation als ein Werkzeug angesehen wird. Das gesprochene Wort wird von ihm „gesprochenes Zeichen“ genannt und besteht aus drei Elementen:

  1. Symptom: Gesprochene Zeichen haben eine Ausdrucksfunktion. Sie sind dazu da, um Sichtweisen und Gefühle auszudrücken.
  2. Symbol: Neben Sichtweisen und Gefühlen nutzen wir Menschen sprachliche Zeichen auch, um Sachverhalte auszudrücken. Kommunikation hat also auch eine Darstellungsfunktion.
  3. Signal: Jedes sprachliche Zeichen enthält eine Absicht des Senders.­

Das Eisbergmodell

Kommunikationsmodelle: Der Eisberg als Sinnbild
Kommunikationsmodelle: Der Eisberg als Sinnbild

Der Begründer der Psychoanalyse Siegmund Freud war der Überzeugung, dass sich nur ungefähr 20 Prozent des menschlichen Handelns auf der Bewusstseinsebene abspielen und aktiv gesteuert werden können. Der mit 80 Prozent deutlich größere Teil entspringt dem Unbewussten. Das wirkt sich auch auf die Kommunikation aus: Sie findet nur zu etwa 20 Prozent auf der bewussten Ebene statt. 80 Prozent entspringen den vorbewussten und unbewussten Bereichen. Ganz wie bei einem Eisberg, der im Wasser schwimmt und von dem oberhalb der Wasseroberfläche nur ein kleiner Teil zu sehen ist.

Die Transaktionsanalyse

Eine Übersicht über Kommunikationsmodelle ohne die Transaktionsanalyse ist schwer vorstellbar: Eric Berne stellte die Theorie auf, dass Kommunikation vor allem eine Transaktion zwischen Menschen beschreibt. Jeder Mensch kann dabei in einem von drei möglichen Zuständen beziehungsweise Rollen agieren:

  • Das „Kind-Ich“ kommuniziert emotionszentriert und spontan
  • Das „Erwachsenen-Ich“ hat hingegen einen überlegten und sachlichen Kommunikationsstil
  • Das „Eltern-Ich“ kommuniziert in einem fürsorglichen bis bevormundenden Stil

FAQ: Kommunikationsmodelle

Was leisten Kommunikationsmodelle?

Kommunikationsmodelle stellen den Prozess des menschlichen Informationsaustausches dar und können dabei helfen, sie besser zu verstehen. Ein gutes Kommunikationsverständnis kann dabei helfen, Konflikten vorzubeugen und zum Beispiel die psychische Belastung am Arbeitsplatz zu verringern.

Was sind interaktive Kommunikationsmodelle?

Modelle, die interaktiv gestaltet sind, sehen Kommunikation als wechselseitigen Prozess. Der lineare Ansatz hingegen sieht Kommunikation als einseitigen Prozess vom Sender zum Empfänger. Weiter oben erklären wir Ihnen das Sender-Empfänger-Modell genauer.

Wie viele Kommunikationsmodelle gibt es?

Es gibt zahlreiche Modelle für menschliche Kommunikation. Wie viele es genau sind, hängt davon ab, wie man sie kategorisiert. Hier stellen wir Ihnen einige bekannte Modelle vor.

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Über den Autor

Mohamed El-Zaatari (Rechtsanwalt)
Mohamed El-Zaatari

Mohamed E-Zataari erhielt 2022 seine Zulassung als Rechtsanwalt, nachdem er zuvor in Bremen ein Jura-Studium absolvierte, welches er 2020 erfoglreich mit dem 2. Staatsexamen beendete. Von 2020 bis 2022 führte er als Leiter ein Referat einer Bremer Landesbehörde. In seiner Rolle als Autor für arbeitsrechte.de macht er es sich zur Aufgabe, Verbrauchern wichtige Informationen gut verständlich zur Verfügung zu stellen.

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