Gute Konjunktur führt zu höherer Nachfrage nach Arbeitskräften
Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte, habe es im Zeitraum von Juli 2016 bis Juli 2017 aufgrund der guten Konjunktur einen Anstieg der Leiharbeit um vier Prozent gegeben. Im Durchschnitt gingen 1,01 Millionen Menschen einer solchen Beschäftigung nach. Ende Juli 2017 betrug die Zahl der Leiharbeitsverträge 1,13 Millionen.
Was ist Leiharbeit?
Bei der Leih- oder Zeitarbeit sind Menschen bei Leiharbeitsfirmen angestellt. Diese verleihen ihre Mitarbeiter je nach Bedarf an andere Betriebe. Arbeitnehmer mit Leiharbeitsvertrag hoffen oft auf eine Übernahme in eine reguläre Beschäftigung, während Firmen die Flexibilität der Leiharbeit schätzen.
- Produktion
- Sicherheitsbranche
- Reinigungsbranche
Die durchschnittliche Vergütung von Leiharbeitern lag um 42 Prozent niedriger als bei Menschen, die einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigung nachgehen. Der Anteil der Personen ohne Berufsabschluss ist bei Leiharbeitern höher als im sonstigen Durchschnitt.
Anstieg der Leiharbeit – eine gute Nachricht?
Als Argument für eine positive Wirkung der Leiharbeit wird zum Beispiel seitens der Bundesagentur vorgebracht, dass sie gerade Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen die Chance gebe, einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden. Doch es gibt auch eine Vielzahl von kritischen Stimmen zum Anstieg der Leiharbeit.
So wird seitens der Gewerkschaften oft kritisiert, dass Leiharbeiter, die für auftragsstarke Zeiten geholt wurden, anschließend nicht übernommen würden. Unternehmen würden eher die flexible Lösung der Leiharbeit bevorzugen, anstatt feste Stellen zu schaffen, sodass von einer nachhaltigen Integrierung der Leiharbeiter in den Arbeitsmarkt nicht die Rede sein könne.
Zudem verdienten Leiharbeiter in der Regel weniger als festangestellte Beschäftigte, auch wenn sie den gleichen Aufgaben nachgingen.
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